
Wenn es um Vitamin D geht, ist diese Information für viele interessant: im eigentlichen Sinne ist Vitamin D kein Vitamin, sondern ein Hormon, da es vom Körper selbst in der Haut durch die Aufnahme von Sonnenlicht hergestellt werden kann. Vitamine hingegen müssen über die Nahrung aufgenommen werden, da der Körper sie nicht selbst herstellen kann.
Der Körper kann ca.80 Prozent seines Vitamin D-Bedarfs selbst produzieren, der Rest muss über die Nahrung zugeführt werden.
Im Alter nimmt die Fähigkeit der Vitamin D- Bildung deutlich ab, hinzukommt die Problematik der Mobilität bei pflegebedürftigen oder bewegungseingeschränkten Menschen, die nicht mehr sehr viel Zeit im Freien verbringen und die Vitamin D-Werte nicht durch Sonnenlicht ausreichend erhöht werden können.
Das gilt auch für jüngere Menschen, da wir uns als Schutz vor Hautkrebs überwiegend mit Sonnenschutz in der Sonne aufhalten, wodurch die Vitamin D-Aufnahme über die Haut eingeschränkt wird.
Vitamin D werden verschiedenste positive Eigenschaften und Auswirkungen auf unseren Organismus zugeschrieben. Im Folgenden möchte ich zwei für die Wechseljahre wichtige Aspekte hervorheben:
Als Einstieg veranschaulichen diese beiden Zitate von Dr. Helena Orfanos-Boeckel aus ihrem Buch „Nährstofftherapie“ aus dem TRIAS-Verlag die Bedeutung von Vitamin D für unseren Organismus:
„….Alles, was Sie sich für Ihren Körper an Gesundheit wünschen, geht besser mit guter Vitamin-D-Versorgung“ aus: Nährstofftherapie von Dr.Helena Orfanos-Boeckel, S.121
„….Also mit Vitamin D haben wir erstaunliches Glück und ohne Vitamin D haben wir echt viel Pech. Ganz einfach“ aus: Nährstofftherapie von Dr.Helena Orfanos-Boeckel, S.126
Vitamin D und Osteoporose
Das Vitamin D einen wichtigen Einfluss für die Osteoporoseprophylaxe hat, ist vielen bekannt. Aber warum ist das so?
Östrogen hat neben vielen Aufgaben für den weiblichen Organismus auch die, den Knochenaufbau zu unterstützen: es unterstützt die Osteoblasten beim Knochenaufbau und balanciert die Osteoklasten, die wiederum die Knochensubstanz abbauen, um ein Gleichgewicht zu halten. In den Wechseljahren und da besonders in der Postmenopause (letzte Phase der Wechseljahre, beginnt ein Jahr nach der letzten Regelblutung) stellen die Osteoblasten ihre Arbeit durch den Wegfall des regulierenden Östrogens immer weiter ein, so dass die Osteoklasten ungehindert den Knochenabbau fortsetzen können. Dieser Prozess hat schlussendlich Osteoporose zur Folge.
Wenn Östrogen in der Postmenopause quasi nicht mehr gebildet wird, ist es insbesondere in dieser Zeit wichtig, Vitamin D und Calcium zusätzlich einzunehmen, um diesen Prozess des Knochenabbaus aufzuhalten. Ohne Vitamin D kann Calcium schlecht vom Darm aufgenommen, was zusätzliche Folgen für die Osteoporose- Anfälligkeit haben kann.
Vitamin D und Stimmung:
Stimmungsschwankungen und depressive Verstimmungen gehören mit in die Symptomliste der Wechseljahre und stellen für viele Frauen eine besondere Belastung da.
In den Wechseljahren kann durch einen Progesteronmangel die Produktion des stimmungsaufhellenden Serontonin reduziert werden, durch den Östrogenmangel wird die Tryptophanproduktion reduziert. Tryptophan ist zur Produktion von Serontonin erforderlich, weswegen der Mangel an Tryptophan ebenfalls negative Auswirkungen auf die Serontoninproduktion hat.
Vitamin D hat die Eigenschaft, die Produktion von Serontonin zu fördern und kann sie sogar erhöhen. Deswegen ist in den Wechseljahren die Zufuhr von Vitamin D von besonderer Bedeutung, da es depressive Phasen/Stimmungsschwankungen positiv beeinflussen bzw. vorbeugen kann.
Vitamin D über die Nahrung:
Vitamin D kommt vorwiegend in tierischen Nahrungsmitteln vor, und dort insbesondere in fettem Fisch und Meeresfrüchten. Je höher der Fettgehalt, desto höher auch der Anteil an Vitamin D. So haben bei den Fischen geräucherte Sprotten den höchsten Anteil, bei den Krustentieren Austern. Deswegen empfiehlt sich-auch besonders in den Wechseljahren- mindestens zwei Portionen fettreichen Fisch in der Woche zu essen (z.B. Hering/Makrele/Lachs).
Eine sehr effektive Anreicherungsmöglichkeit bietet der Lebertran, von dem bereits 1/3 Teelöffel den Tagesbedarf deckt.
Bei vegetarischer oder veganer Ernährung kommen diese Möglichkeiten nicht in Frage. Hier kann man über die Nahrung vor allem mit Pilzen ersetzen, das aber nicht in ausreichendem Maße. Das Vitamin D muss dementsprechend über vegane/vegetarische Nahrungsergänzungsmitteln zugeführt werden, um eine ausreichende Abdeckung zu gewährleisten.
Die zusätzliche Zufuhr über Nahrungsergänzungsmitteln ist aber grundsätzlich, auch gerade in den Wintermonaten, für große Teile der Gesellschaft zu empfehlen, da die Werte, die unter anderem auch in den Wechseljahren benötigt werden, schwer über die Nahrung erreicht werden können.
Abschließend kann man bereits anhand dieser beiden Aspekte -Osteoporose-Schutz und Stimmungsaufheller- erkennen, was für eine wichtige Rolle dem Vitamin D für
unseren Organismus und unsere Psyche zukommt!
Comments