
Das Gewicht ist für viele Frauen häufig ein Grund für Unzufriedenheit, nicht nur in den Wechseljahren.
In den Wechseljahren verändert sich unser Körper plötzlich sehr schnell. Viele Frauen haben gefühlt plötzlich über Nacht ein Bäuchlein und fühlen sich damit meist nicht besonders wohl. Die Zunahme kann man sich häufig gar nicht erklären, da man sich bereits bewußt ernährt. Noch frustrierender sind Abnehmversuche, bei denen die Waage gar nicht daran denkt, eine Abnahme anzuzeigen.
Im Durchschnitt nehmen Frauen in den Wechseljahren zwischen vier-acht Kilo zu (zwischen 50-60 Jahren ca. 0,7kg pro Jahr).
Es wird mehr Unterhautfettgewebe - vor allem am Bauch - gebildet, da das Fettgewebe in der Lage ist, geringe Menge an Östrogen herzustellen und der Körper auf diesem Wege versucht, bei schwankenden Hormonspiegeln den Östrogenspiegel auf einem Sicherheitsniveau zu stabilisieren.
In den Wechseljahren ist vor allem die nachlassenden Östrogenproduktion für die Gewichtszunahme entscheidend:
durch fehlende Eisprünge benötigt der Körper weniger Energie, was zur Folge hat, dass weniger Kalorien verbraucht werden ( nach der Menopause brauchen Frauen durchschnittlich 300-500 Kalorien täglich weniger)
Die DHEA-Werte, die die Muskel-Fett-Relation positiv beeinflußen, sinken, so dass der Muskelaufbau gebremst wird, was zur Folge hat, dass weniger Fett verbrannt wird. Zwischen 50-70 Jahren verlieren Frauen bis zu 30% Muskelmasse
Der Stoffwechsel verlangsamt sich, häufig haben Frauen in den Wechseljahren z.B. mit Verstopfungen Probleme
Die Lebensführung hat in den Wechseljahren einen starken Einfluss auf das Gewicht. Zucker,Alkohol,Bewegungsmangel und Streß tragen zu einer zusätzlichen Verlangsamung des Stoffwechsels bei
Diäten aber sind an dieser Stelle nicht die richtige Antwort, da die Stoffwechselaktivität bereits nachgelassen hat und der Stoffwechsel durch eine Diät diese Aktivität noch weiter einschränken würde. Das hat zusätzlich zur Folge, dass wichtige Nährstoffe für die Wechseljahre nicht mehr aufgenommen werden würden.
An dieser Stelle kann eine Ernährungsumstellung (z.B. Erhöhung der täglichen Proteinzufuhr (0,8g Protein x Körpergewicht)/Zucker u. Alkoholreduktion) dazu beitragen, dass die Stoffwechselaktivität erhöht wird, die Nährstoffaufnahme verbessert werden kann und somit auch eine Gewichtsreduktion möglich ist.
Ausdauersport und Aufbau bzw. Erhalt der Muskelmasse durch Krafttraining sind in diesem Zusammenhang ebenfalls ein zentrale Punkte für eine erfolgreiche Gewichtsreduktion bzw. Körperdefinition. Durch eine Zunahme der Muskelmasse im Körper wird mehr Fett verbrannt, dafür wird mehr Energie benötigt und das kann sich positiv auf das Gewicht auswirken.
Zusätzlich kann bei einer plötzlichen Zunahme in den Wechseljahren die Schilddrüse auf eine Unterfunktion, die Insulinresistenz und auf Diabetes geprüft werden.
Und auch, wenn es uns bewußt ist, dass Übergewicht gerade für das Alter nicht gesund ist, dürfen wir nicht in Panik und Stress bei diesem Thema verfallen. Schau in Ruhe, was bei Dir funktioniert und wenn es nun alles etwas länger dauert, dann nehmen wir uns diese Zeit und machen uns immer bewußt , dass wir viel mehr sind, als die Zahlen auf der Waage.
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